Unter dem Motto "Eingriffsminimierung" setzte der Verbund als Betreiber der Innkraftwerke, in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein und vielen ehrenamtlichen Helfern, im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bayrischen Umweltministerium, seit 2011 schon eine Reihe von Renaturierungsmaßnahmen am Inn um. Oberste Prämisse: So wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe einzugreifen und zu lernen, mit dem Sand umzugehen..
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Projektleiter des Verbunds Georg Loy (Mitte) erklärte Vertretern des Bund für Naturschutz, des Fischereivereins, der Landesvorsitzenden der Grünen, Sigi Hagl, Grünen-Stadtrat Christian Stadler und der Vorsitzenden des Ortsverbandes, Steffi König, die voranschreitende Renaturierung des Inns.
Wasserburg - Was graben die schon wieder?" war die häufig gestellte Frage, als sich Schwimm-Saugbagger ihren Weg in den Wasserburger Inn-Auen bahnten. Wo laut Roland Edl vom Fischereiverein "die Natur 30 Jahre lang beinahe zu Tode geschützt worden ist", wurde in den vergangenen zwei Jahren mit schwerem Gerät aktiv Naturschutz betrieben und wurden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt.
Aufgrund der Stauhaltung und des relativ konstanten Wasserpegels seien Überschwemmungen, in deren Verlauf sich neue Arme bilden, ausgeblieben. Altgewässer verlandeten zunehmend und aus einer dynamischen Gewässerlandschaft mit Flutmulden, Zuläufen und Gräben sei, auf Kosten der Artenvielfalt von Flora und Fauna, ein steriles Gebiet geworden. Nach zähem Kampf habe man die Naturschutzbehörden schließlich davon überzeugen können, dass es einen sanften Eingriff brauche, um dem "Öko-System Inn" wieder ein wenig auf die Sprünge zu helfen. In einem mehrjährigen Maßnahmenpaket wurden in den Staugebieten wie Teufelsbruck, Gars und Wasserburg, Schilf, Altbäume und Sand entfernt und neue und bestehende Altwasserflächen durch Verbindungskanäle wieder an den Fluss angegliedert. Damit wurden neue Lebensräume und Strukturen für Fische, Wassertiere und Vögel geschaffen, die deren Lebenszyklen entsprechen.