Die Äsche

Die Äsche wird bis zu 50cm lang, in Ausnahmefällen kann sie jedoch auch Längen von über 60cm erreichen. Sie ernährt sich von Insekten und anderen Kleintieren. Das hervorstechendste Merkmal der Äsche ist ihre ungewöhnlich große, auffällig gefärbte Rückenflosse, die sogenannte „Fahne“.

Wie der Huchen gehört die Äsche zu den lachsartigen Fischen. Eigentlich ist sie der typische Bewohner unserer Innabschnitte, die sogenannte Leitfischart: Wasserburg liegt mitten in der sogenannten Äschenregion des Inns. Die Äsche kam früher in gewaltigen Schwärmen vor und bildete anteilig an der Gesamtfischbiomasse des Inns die mit Abstand größte Population.

Aber nicht anders als Huchen und Nase hatte sie mit denselben menschen-gemachten Lebensraumeinschränkungen zu kämpfen. Was die Lage für die Äsche zusätzlich verschärfte: als Fisch, der in großen Gruppen im Freiwasser, also mitten im Fluss, lebt (und anders als bspw. Bachforellen nicht in gut geschützten Unterständen), ist sie eine Hauptbeute des Kormorans. Der massive Einbruch der Äschenpopulationen, nicht nur am Inn, fiel zeitlich mit der Wiederausbreitung des Kormorans zusammen.

Eine aktuelle fischökologische Studie an der Unteren Traun in Österreich wies nach, dass pro Wintersaison 20% des Gesamtwildfischbestandes und soagr 40% der dortigen Äschenpoulation von Kormoranen konsumiert wurden. Solche Ergebnisse lassen sich natürlich nicht eins zu eins von einem Fluss auf den anderen übertragen, aber sie zeigen deutlich die Vulnerabilität gerade der Äsche gegen den Prädationsdruck durch Kormorane.

Dennoch darf dabei nicht vergessen werden, dass der Prädationsdruck durch verschiedene fischfressende Tiere nicht die eigentliche Ursache für die Bestandsrückgänge ist: vielmehr hat die Lebensraumzerstörung durch den Menschen den weitgehend isolierten Fischpopulationen die Möglichkeit genommen, eigentlich natürliche Prädation auszugleichen.

Anders als die Fische, die meist in einen zerstörten Lebensraum zwischen zwei Kraftwerken eingesperrt sind, finden Fischotter, Kormoran oder Gänsesäger inzwischen wieder (an ihren Bedürfnissen gemessen) intaktere Lebensräume vor und können - im Gegensatz zu den Fischen - relativ problemfrei abwandern, wenn sich die Bedingungen verschlechtern. Es besteht also ein gravierendes Ungleichgewicht bzgl. der Lebensraumqualität zwischen Räubern und ihrer Beute.

Die Rote Liste Bayern führt die Äsche als stark gefährdet und geht langfristig von einem weiteren, sehr starken Rückgang der Bestände aus. Im Inn kämpft die Äsche um ihr Überleben.